Der scharfe Kommissar
Schlechter Dienst-gute Ficks
Eine Leseprobe
Kommissar Becker schließt die Türen
immer mit viel Schwung, auch an diesem Montag, Kommissar Schneider
erwischt die noch junge Woche wieder einmal auf dem falschen Fuß.
Sein Kopf brummt, sein Blick ist noch ein wenig getrübt. Dennoch
bemerkt er, dass heute weniger Farbe von der Tür rieselt als sonst.
Durch das Treppenhaus gehen sie schon
seit einiger Zeit nur noch in gebückter Haltung, seit ein Kollege
von einem Brocken, der täglich einmal größer, einmal kleiner von
der Decke fällt, beinahe erschlagen worden wäre.
Die Genesungswünsche des
Innenministers sind damals schon früher im Krankenhaus gewesen als
der Kollege: „Gute Arbeitsbedingungen der Polizei sind und bleiben
ein Herzensanliegen von mir. Was Ihnen geschehen ist, soll nie wieder
vorkommen. Ich wünsche Ihnen baldige Genesung, Ihr Heiko Labertus.“
„Wer fährt?“, fragt Kommissar
Becker auf dem Parkplatz.
„Du“, antwortet Kommissar
Schneider. „Du bist im ADAC und kannst die gelben Engel anrufen,
wenn der Wagen mal wieder liegen bleibt.“
Kommissar Becker schließt die
Fahrertür auf, Kommissar Schneider klettert über den Fahrersitz auf
den Beifahrersitz, weil sich die Beifahrertür nicht mehr öffnen
lässt.
Das Getriebe krächzt, das Auto hoppelt
auf den ersten Metern und quält sich zur Straße, dort bekommt es
plötzlich Schwung und nimmt einem Mercedes-Fahrer die Vorfahrt.
Polizeitaucher haben aus einem Kanal
zwei große Kunststoffsäcke mit Leichenteilen gefischt. Der Kopf
des Opfers fehlt. Kommissar Schneider wirft einen kurzen Blick in
einen der beiden Säcke und wendet sich angewidert ab.
Die Spurensicherung sucht mit Hunden
die Uferböschung ab, findet aber nichts, was bei den Ermittlungen
nützlich sein könnte.
„Wahrscheinlich sind die Säcke von
einem Boot aus ins Wasser geworfen worden“, sagt ein junger Mann,
den Kommissar Schneider noch nie bei der Spurensicherung gesehen hat.
Auch die blonde Kollegin des jungen Mannes hat er noch nie
gese-hen.Also stellen sich Kommissar Becker und Kommissar Schneider
den beiden vor.
„Sie können mich ruhig Hans nennen“,
sagt der junge Mann.
„Und mich Susi, das ist die Abkürzung
von Susanne“, sagt die schwarzhaarige Mittzwanzigerin, die sich
wohl nur selten schminkt mit etwas rauchiger Stimme.
„Hier können wir nichts tun“,
verabschieden sich Kommissar Becker und Kommissar Schneider, steigen
in ihr Auto und verharren auf der Stelle. Hans und Susi schieben das
Fahrzeug an, bis der Motor anspringt.
„Das Auto hat eben so viele
Dienstjahre auf dem Buckel wie wir“, biegt Kommissar Becker auf die
Hauptverkehrsstraße ein.
„Mehr“, antwortet Kommissar
Schneider. „Ich jedenfalls bin erst 28 Jahre bei der Kripo.“
Vor dem Polizeigebäude steht ein
dreieckiges Schild mit rotem Rand. „Betreten verboten“, ein Band
flattert zwischen den Mauern, die den Haupteingang begrenzen.
„War das schon da, als wir abgefahren
sind?“, fragt Kommissar Schneider seinen Kollegen.
„Hab ich nicht gesehen“, würgt
Kommissar Becker beim Her-unterschalten den Motor ab. Sie schieben
das Auto an den Stra-ßenrand und lassen es dort erst einmal stehen.
Über den Park-platz gehen sie durch einen Nebeneingang in das
Polizeigebäude und ducken sich.
Der Chef der Kripo erwartet sie bereits
in ihrem Büro.
„Grässlich“, sagt er,
„Leichenteile im Kanal. Und morgen Vormittag kommt auch noch der
Minister zu einem Überraschungsbesuch.“
„Den er natürlich angekündigt hat“,
fügt Kommissar Schneider hinzu.
„Um den Mord können wir uns also
erst einmal nicht küm-mern“, erhebt sich der Chef der Kripo von
der Schreibtischkan-te. „Wir müssen das Treppenhaus sichern. Um
den Hauptein-gang kümmern sich schon Handwerker, die ich bei einer
Leihar-beitsfirma aufgetrieben habe.“
Fünf Minuten später stehen der
Kripo-Chef, Kommissar Becker und Kommissar Schneider auf dem letzten
Treppenabsatz vor dem Haupteingang und diskutieren darüber, wie sie
den Innenminister möglichst unfallfrei durch das Gebäude führen
können. Doch diese Suche gestaltet
sich schwierig, denn einen Weg ohne Gefahrenquellen scheint es nicht
zu geben.
„Ist die Kantine eigentlich schon
wieder geöffnet?“, wechselt der Kripo-Chef das Thema.
„Ist sie nicht. Wir bekommen weiter
Folienessen geliefert“, antworten Kommissar Becker und Kommissar
Schneider fast wie aus einem Mund.
Abends ist das Treppenhaus einigermaßen
gesichert, zwölf Beamte haben in einer waghalsigen Aktion im
dritten Stock eine Folie gespannt, die Deckenbrocken auffangen soll,
frische Farbe verdeckt im Treppenhaus und in den meisten Büros die
Wasserflecken, die immer größer werden, weil das Dach undicht ist.
„Warum machen wir uns eigentlich
diese Mühe?“, fährt Kommissar Schneider mit dem Finger über die
Risse in den Wänden der Herrentoilette.
„Weil die Presse dabei ist“,
antwortet der Chef der Kripo, „ich kann doch den Minister nicht
bloßstellen. Schließlich habe ich nicht sein Parteibuch. Ich muss
also froh sein, dass ich den Job überhaupt habe und in dieses Nest
an der Nordsee will ich nicht wieder zurück.“
Abends in seiner Stammkneipe heißt
Kommissar Schneider nur der Bulle. Er zieht sein Bierglas zu sich
heran und betrachtet den Schaum, als jemand den Hocker neben ihm von
der Theke wegzieht.
„Ich stehe lieber“, sagt die
Spurensucherin Susi, die ein buntes
Kleidchen mit tiefem Ausschnitt trägt.
Kommissar Schneider kann seinen Blick nicht von ihren Brüsten lösen,
als sie sich vorbeugt und so stehen bleibt, damit er freie Sicht bis
zu ihren Brustwarzen hat. Mit einem Arm stützt sie sich an der Theke
ab.
„Sie habe ich hier ja noch nie
gesehen“, nimmt Kommissar Schneider einen Schluck aus seinem
Bierglas und wischt sich den Schaum von seinem Mund ab.
„Ich bin auch noch nie hier gewesen“,
haucht Susi. „Ich habe mich erkundigt.“
„Wonach erkundigt?“, wäre ihm
beinahe das Bierglas aus der Hand gefallen.
„Wo du die Abende verbringst“,
verringert sie den Abstand. „Ich darf doch du sagen?“
„Darfst du“, ist Kommissar
Schneider gespannt auf den weiteren Verlauf des Abends. Sie spielt
mit ihren schwarzen Haaren und fragt ihn unvermittelt: „Willst du
mich ficken?“
Kommissar Schneider verliert nie die
Fassung, also auch jetzt nicht.
„Wo?“, will er auch nicht mehr
zurück.
„Bei dir oder bei mir. Das ist mir
egal“, steht sie schon halb vor der Ausgangstür. „Wir können
aber auch zu meiner Schwester fahren und einen flotten Dreier machen.
Wie du willst.“
„Also dann. Auf zu deiner Schwester“,
folgt er ihr auf die
Straße und wird zur Hauptfigur in
einem Drehbuch, das andere schreiben.
„Meine Muschi hat übrigens ein
Fell“, tänzelt Susi über den Bürgersteig. „Falls du zu den
Männern gehören solltest, die nur rasierte Muschis bumsen...Meine
Schwester hat sogar eine Muschi mit noch mehr Fell.“
„Wir müssen hier entlang“, greift
Kommissar Schneider nach dem linken Arm von Susi und zieht den
Autoschlüssel aus seiner Hosentasche. Dabei spürt er seinen steifen
Schwanz.
„Wo steht denn...Ich höre schon. Da
vorne“, geht Susi auf die Beifahrerseite und wartet mit
verschränkten Armen, weil sie in ihrem dünnen Kleidchen friert.
Während der Autofahrt ruft Susi ihre
Schwester an, beschreibt Kommissar Schneider als schon etwas
angegrauten Mann An-fang 50, von dem sie aber annimmt, dass er sehr
gut fickt. Mit flinken Fingern holt sie seinen harten Pimmel aus
seiner Hose und wichst ihn ganz sacht.
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